Mit Karlheinz Brodbeck über Geld zu reden, bedeutet, dass man sich zwangsläufig über die blinden Flecke der Ökonomie unterhält. Das mag daran liegen, dass man es hier mit einem Denker zu tun hat, der ein großes Sensorium für die Philosophie, aber auch für den Buddhismus an den Tag legt – weswegen das Gespräch, wie zwangsläufig, immer auch Fragen berührt, welche die Weisheit der „Wirtschaftsweisen“ einem Härtetest unterziehen, ja, liebgewordene Gedankenfiguren (wie Risiko, Produktivitität, Mehrwert) in ein philosophisches Säurebad tauchen. Mag sein, dass es an dieser Horizontweiterung liegt, mag sein, dass hier die Liebe zum Free Jazz eine Rolle spielt – in jedem Fall hat sich unserem Gespräch (wie beim Stühlerücken oder der Levitation) ein magischer Hintergrundsklang hinzugemischt.
Karl Heinz Brodbeck lehrte bis zu seiner Emeritierung Volkswirtschaftslehre, Statistik und Kreativitätstechniken an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurth und an der Hochschule für Politik München. Neben Fachaufsätzen gehört zu seinen großen Werken die gut tausendseitige Herrschaft des Geldes, ein Buch zu den fragwürdigen Grundlagen der Ökonomie und die kürzlich erschienene Phänomenologie des Geldes. Dass seine Bücher, vollkommen ungewöhnlich für die Zunft, mehrere Auflagen erlebt haben, zeigt, dass hier ein ganz eigener, unter Ökonomen einzigartiger Ton angeschlagen wird.
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