Das Kapitel beschäftigt sich mit jenem sonderbaren geistigen Raum der Moderne, den der Dichter Novalis in der Innenwelt verortet hat (“Nach innen geht der geheimnisvolle Weg”), der sich historisch aber der Veränderung des Schriftbegriffs verdankt.
Hat sich im Transsubstantiationswunder des Mittelalters die Oblate zum Leib Christi, der Wein zu seinem Blut verwandelt, verwandelt sich die Welt, unter Strom gesetzt, zu einem globalen Schriftkörper.
Und von hier führt der Weg zu jenem Schreckgespenst des Panoptikums, das in der Gestalt des totalen Überwachungsstaates uns noch heute beschäftigt.
Warum die Mühe, den Ursprung der Kybernetik auf das 18. Jahrhundert zurückzuführen? Nur deswegen, weil Benthams Überwachungsapparatur den Preis markiert, der für eine symbolische Ordnung zu entrichten ist: dass sich der Einzelne zur öffentlichen Figur verwandelt, dass er – symbolisch gesprochen – von jenem Schock getroffen wird, den der Abbé Nollet seinen Mönchen zugefügt hat.
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